NEONweisz e.V.

NEONweisz e.V.

ArtCore

mit Symetric Organ, Clubber Lang, Lola Principle & They proised me ponies
29.09.2018

© NEONweisz e.V.

Bei der „Picnic Art Convention Ruhr“ verbreiteten am Samstag Metal-Bands ohrenbetäubende Rhythmen, während zwei Hammer Künstlerinnen die Pinsel schwangen. In der Galerie der Disziplinen fand die Aktion „Artcore“ statt, dabei verschmelzen die Worte Art und Hardcore. 80 Besucher kamen in die ehemalige AOK-Außenstelle an der Heinrich-ReinkösterStraße, in der die Hammer Künstler-Organisation Neonweisz ein selbst ernanntes „urbanes KreativLab“ initiiert hat. Das sprühte vor Kreativität: Gabriele Oelker und Tanja Prill, bildende Künstlerinnen und Neonweisz-Mitglieder, schufen inspiriert von Hardcore-Musik ein Werk. Für Außenstehende war zwar nicht unbedingt nachvollziehbar, inwiefern die teils aggressiven Rhythmen die Künstlerinnen inspirierten, aber für Oelker ist klar: „Musik löst etwas in einem aus.“ Die Malerinnen machten mit vollem Körpereinsatz Kunst, ließen sich auch mal in Plastikfolie eingewickelt über das Bild rollen. Die Bands waren mit ebensolchem Elan bei der Sache: Voller Energie stürzten sie sich in ihre Musik, tanzten teils gefährlich wild und brachten den kleinen Mehrzweckraum, in dem sonst Yoga angeboten wird, fast zum Bersten. An Ohrenstöpsel hatten die meisten Besucher – wohl überwiegend eingefleischte Fans – gedacht. Egal ob zu eng, zu warm oder zu laut – die Stimmung war super. Je rund halbstündige Auftritte hatten die Bands Clubber Lang aus Hamm, They promised me ponies, Symmetric Organ (beide aus Dortmund) und Church of Cycology (Wuppertal). Musik und Kunst drückten ähnliches aus, sagte Oliver Prill, Gitarrist von Clubber Lang: Die Band setze sich gegen Fremdenfeindlichkeit und für Tierrechte ein – ebenso wie Künstlerin Jessica Heil. Sie gehörte zu einer Gruppe von acht Künstlern, die während der Aktion Werke ausstellten. Tanja Prill findet: Viele der Musiker und Fans hätten bislang wenig Zugang zu Kunst – doch am Samstag schlenderten sie neugierig durch die Ausstellung. Eine Wiederholung der Aktion? Halten die Veranstalter für wahrscheinlich.

Von Judith Wiesrecker / WA (01.10.2018)